NITRIEREN
Gasnitrieren
Beim Gasnitrieren wir aus Ammoniak Stickstoff abgespalten, der bei Temperaturen zwischen 500°C und 600°C in die Bauteiloberfläche eindringt und dort zur Bildung einer verschleißfesten Nitridschicht führt.
Vorteile des Verfahrens
Kein
Verzug
Nitrieren ist das einzige Härteverfahren, bei dem es zu keinem prozessbedingten Verzug des Bauteils kommt.
Härten von
Teilbereichen
Es können genau definierte Bereiche des Bauteils gehärtet werden, indem man die anderen Flächen mit einer Schutzpaste abdeckt.
Herausragende
Bauteileigenschaften
Durch das Nitrieren entstehen Bauteile mit verbessertem Korrosionsschutz sowie hoher Verschleiß- und Schwingfestigkeit, die stärksten Belastungen standhalten.
Keine
Nachbearbeitung
Da während dem Härteprozess kein Verzug entsteht, können Bauteile in der Regel auch erst nach ihrer Fertigstellung nitriert werden.
Härten ohne prozessbedingten Verzug
Durch Gasnitrieren lässt sich ein Bauteil mit verbessertem Korrosionsschutz sowie einer hohen Verschleiß- und Schwingfestigkeit ausstatten. Die auf diese Weise gehärteten Komponenten erfüllen Ihre Aufgabe selbst unter höchsten Belastungen.
Das Gasnitrieren ist ein thermochemischer Prozess, der bei relativ niedrigen Temperaturen zwischen 500°C und 600°C abläuft. Dabei wird aus Ammoniak Stickstoff abgespalten, der in die Stahloberfläche eindringt und zur Bildung einer Diffusions- und Verbindungszone führt. Diese sofort harte Nitridschicht benötigt keinen Abschreckvorgang.
Das verzugsärmste Härteverfahren
Die Chargierung kann auch als Schüttgut erfolgen. Durch gezielte Prozesssteuerung und Materialauswahl können Oberflächenhärte, Nitrierhärtetiefe und Schichtdicken beeinflusst werden.
Da fertigungsbedingte Spannungen sich während des Nitriervorgangs negativ auswirken können, sollten die Bauteile zuvor spannungsarm geglüht werden. Durch die geringe thermische Belastung und das langsame Aufheizen beziehungsweise Abkühlen ist das Gasnitrieren das verzugsärmste Härteverfahren. Die Dicke der Verbindungsschicht von 0,01 Millimetern kann bereits beim Weichbearbeiten berücksichtigt werden. Somit können Bauteile in der Regel auch erst nach ihrer Fertigstellung nitriert werden. Das Verspröden scharfer Geometrieübergänge kann durch das Auftragen einer Abdeckpaste verhindert werden.
Als Werkstoffe eignen sich besonders vergütete Nitrierstähle.
Die Oberfläche des Werkstücks darf keine Randschichten aufweisen, nicht entkohlt oder oxidiert sein. Wichtig ist die Bauteilreinigung vor der Behandlung, damit es frei von Ölen, Fetten und Rost ist.
Die erzielbaren Oberflächenhärten hängen ausschließlich vom Vormaterial ab und werden mit dem Härteverfahren nach Vickers gemessen, da Verfahren wie Rockwell die Nitrierschicht durchdrücken. Nitridbildende Elemente wie Aluminium, Chrom, Cobalt und Molybdän begünstigen den Prozess. Vorhandene Oberflächenverfestigungen wirken sich dagegen negativ auf die Ausbildung der Nitrierschicht aus.
Nitrocarburieren und Oxidieren
Um auf alle Anforderungen unserer Kunden optimal eingehen zu können, bieten wir neben Kurzzeitnitrieren und Langzeitnitrieren auch Nitrocarburieren und Oxidieren an.
Wird während dem Gasnitrieren die Bauteiloberfläche zusätzlich mit Kohlenstoff angereichert, bezeichnet man den Prozess als Nitrocarburieren.
Dieses Verfahren, das eine Nitriertiefe von 0,1 bis 0,5 Millimeter erzeugt, führen wir über Nacht durch. In der Regel ist Ihr Bauteil am darauffolgenden Werktag wieder abholbereit.
Beim Nitrocarburieren stehen die Verbesserung der Gleit-, Verschleiß- und Notlaufeigenschaften im Vordergrund. Ist eine weitere Verbesserung der Korrosionsbeständigkeit und des Reibkoeffizienten gewünscht, führen wir gerne zusätzlich die Oxidation Ihres Bauteils durch. Dabei wird durch Zugabe von Wasser oder Sauerstoff die Nitridschicht an der Oberfläche des Werkstücks in eine Eisenoxidschicht umgewandelt. Durch die individuelle Einstellung von Temperatur, Dauer und Atmosphäre kann die Korrosionsbeständigkeit Ihrer Komponenten gegenüber einer Nitrierschicht deutlich erhöht werden. Die Oberfläche oxidierter Werkstücke ist anthrazitfarben und hat einen geringeren Reibungskoeffizienten als nitrierte Oberflächen.
Kennzahlen
Temperatur:
bis 600°C
Ofengröße:
Ø 900 x 2000 mm
Durchlaufzeit:
ab 12 h
Nitrierhärtetiefe:
bis 0,8 mm
Max. Beladegewicht*:
2.000 kg
*pro Charge bei Standardgrößen und -behandlungen
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Info!
Für die Erstellung Ihres individuellen Angebots
benötigen wir von Ihnen folgende Informationen:
- Werkstoff
- Gewicht und Stückzahl
- gewünschte Oberflächenhärte (in HV) mit Toleranzfeld
- gewünschte Nitrierhärtetiefe mit Toleranzfeld
- Prüfvorschrift
Wird eine Ermittlung der Nitrierhärtetiefe oder Verbindungsschichtstärke benötigt, so muss ein Bauteil zerstört werden.
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Das Team HTR berät Sie gerne!